Noch vor wenigen Jahren galt Mallorca als einer der beliebtesten Urlaubsorte für die Österreicher. Hier kaufte man sich gern eine Immobilie, denn mit dem mediterranen Klima der Insel, ihrer hervorragenden Anbindung an das europäische Festland und einem beeindruckend stabilen Immobilienmarkt war Mallorca die offensichtliche Wahl. Doch lohnt sich so eine Investition auch heute noch?
Internationales Flair und eine schleichende Normalisierung
Auf Mallorca ist es nichts Ungewöhnliches, dass Bewohner der Insel neben Touristen wohnen und man auf der Straße neben Spanisch auch häufig Deutsch und andere Sprachen hört. Jedes Jahr zieht es Millionen an Besuchern auf die Insel, sodass die Nachfrage nach Ferienwohnungen und Villen stets hoch bleibt. Dazu kommt, dass sich Mallorca in den letzten Jahrzehnten vom reinen Urlaubsdomizil in einen internationalen Wohn- und Arbeitsstandort verwandelt hat. Und trotzdem ist der Markt natürlich in Bewegung. Experten zufolge folgt den zweistelligen Zuwachsraten der letzten Jahre nun eine Normalisierung. Das heißt nicht unbedingt, dass das Wachstum des Marktes der Immobilien auf Mallorca nun komplett einbricht, aber Käufer sollten trotzdem einmal mehr hinsehen, in welchen Lagen und vor allem zu welchen Konditionen die Investition aktuell noch lohnenswert ist.
Mit Vermietung Kosten decken
Kauft man eine Immobilie auf Mallorca, muss man sie nicht das ganze Jahr über selbst bewohnen. Viele Eigentümer entscheiden sich dafür, die Wohnung oder das Haus zeitweise zu vermieten. Das hilft dabei, die laufenden Kosten zu decken und in guten Lagen sogar Renditen zu erwirtschaften, die mit klassischen Anlageformen konkurrieren können. Vor allem die Sommermonate sind hochprofitabel, obwohl das natürlich oft auch die Zeit ist, in der die Eigentümer selbst gern auf der Insel sind. In den beliebten Küstenorten – allen voran Palma, Santa Ponsa oder Port Andratx – liegen die Wochenmieten oft im vierstelligen Bereich.
Die Vermietung an Touristen
Allerdings reicht es nicht aus, einfach nur ein Objekt zu kaufen und es sofort an Touristen zu vermieten. Auf Mallorca sind die Regeln für Ferienlizenzen streng, und nicht jedes Haus oder Apartment darf offiziell an Urlauber vermietet werden. Wer in eine Kapitalanlage investiert, sollte deshalb unbedingt prüfen, ob die Immobilie eine gültige Lizenz besitzt oder ob man überhaupt eine bekommen kann. Ansonsten läuft man schließlich Gefahr, auf laufenden Kosten sitzenzubleiben, wenn die Immobilie nicht legal angeboten werden darf.
Steuerliche Aspekte und regelmäßige Abgaben
Auch steuerlich gibt es einiges zu beachten. Käufer zahlen auf Mallorca wie in ganz Spanien Grunderwerbssteuern und müssen laufende Abgaben einkalkulieren. Wer vermietet, hat außerdem Einkünfte, die in Spanien versteuert werden. Gerade für österreichische Investoren lohnt sich deshalb die Beratung durch Experten, die sich mit den Doppelbesteuerungsabkommen und den lokalen Vorschriften auskennen.
Die Lage bestimmt die Rendite
Und dann spielt noch die Lage eine Rolle. Während Palma und die angrenzenden Orte nach wie vor als sichere Bank gelten, entwickeln sich auch andere Regionen. Wer langfristig denkt, kann im Inselinneren oder an weniger bekannten Küstenabschnitten günstiger einsteigen und darauf setzen, dass die Nachfrage in Zukunft steigt. Dort sind die Immobilienpreise niedriger und die Wertsteigerungschancen dafür umso interessanter.
Letzten Endes ist Mallorca auch heute noch ein Immobilienmarkt mit großem Potenzial, selbst wenn es dort klare Regeln gibt. Wer die Investition nüchtern prüft, sich rechtzeitig beraten lässt und auf die richtige Lage setzt, findet hier nach wie vor profitable Möglichkeiten. Eine Ferienwohnung als Kapitalanlage lohnt sich also weiterhin, nur nicht mehr überall und nicht um jeden Preis.